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Die Security-Lösung Knox soll die Android-Geräte des Herstellers businesstauglicher machen.

Samsung bringt ein Sicherheitssystem für Geschäftskunden auf den Markt. Das Prinzip: Knox soll die privaten und geschäftlichen Daten auf Android-Smartphones trennen.
Die Lösung basiert auf dem vom US-Geheimdienst National Se-curity Agency (NSA) entwickelten Security Enhanced (SE) Android. Samsung hat das System dabei um Dienste ergänzt, die sowohl in der Hardware als auch im Betriebssystem integriert sind.

Auf Anwendungsebene bietet Knox mit Hilfe einer sogenannten Container-Lösung eine sichere Arbeitsumgebung. Dabei kann der Nutzer beispielsweise mit einem Knopfdruck von einer privaten auf eine separate Business-Oberfläche wechseln. Diese kann dann eine Vielzahl von Enterprise-Anwendungen enthalten, dazu gehören zum Beispiel E-Mail, Browser, Adressbuch, Kalender, Filesharing, Collabo-ration, CRM und BI-Apps (Business Intelligence). Darüber hinaus können auch vorhandene Android-Apps in eine Unternehmensumgebung integriert werden, Änderungen am Quellcode sind dafür nach Angaben des koreanischen Herstellers nicht notwendig.

Die Trennung von beruflichen und privaten Daten und Anwendungen wird dabei durch SE Android sowie eine Verschlüsselung auf Dateisystem-Ebene erreicht. Diese soll die Geschäftsdaten und -Anwendungen vor Viren, Mal-ware-Attacken oder Datenlecks schützen. Laut Samsung soll Knox mit bestehenden Enterprise-Infrastrukturen wie etwa MDM-Lösungen (Mobile Device Management), VPN (Virtual Private Network) oder Verzeichnisdiensten kompatibel sein. Für die Umsetzung hat Samsung Kooperationen mit einigen Herstellern geschlossen, darunter beispielsweise Centrify. Dieser bringt als OEM-Part-ner unter anderem den Single Sign-on (SSO) für Web- und mobile Apps in den Knox-Container ein.

Knox soll im zweiten Quartal 2013 zusammen mit ausgewählten Galaxy-Modellen verfügbar sein. Die Lösung ist Bestandteil des Programms „Samsung for Enterprise“.

Große Bühne für Samsung S4

In New York stellte Samsung sein neues Flaggschiff Galaxy S4 der Weltöffentlichkeit vor – Das Smartphone bietet viele Neuerungen, was die Benutzeroberfläche und die Software betrifft, der „Aha-Effekt“ bleibt aber aus.

Wenn es darum geht, den richtigen Rahmen für die Präsentation eines neuen Smartphone-Flaggschiffs zu finden, hat Samsung der Konkurrenz mal wieder gezeigt, wie Marketing geht: Das Galaxy S4 wurde der Öffentlichkeit in New York vor mehr als 3.000 Gästen aus Partnerunternehmen und Medien präsentiert. Dabei gab es in der altehrwürdigen Radio City Music Hall nicht nur eine schnöde Handy-Vorstellung, sondern das neue Produkt wurde wie in einer Broadway-Show in Szene gesetzt.
Die Show ist auch angebracht, denn neben dem iPhone ist die Galaxy-S-Serie die meistverkaufte Smartphone-Baureihe der Welt und für Samsung ein echter Umsatz-bringer.

Das S4 tritt in große Fußstapfen, denn der Vorgänger S3 wurde in den ersten sieben Monaten über 40 Millionen Mal verkauft, die ganze Serie knackte im Januar die 100-Millionen-Marke. Angesichts einer immer stärkeren Konkurrenz bei den sogenannten „Superphones“ mit Geräten wie dem HTC One, dem LG Optimus G oder dem Sony Xperia Z war Samsung trotz der immer noch guten Verkäufe des S3 in Zugzwang, mit dem S4 nachzulegen.

JK Shin, Chef von Samsung Telecom, betonte bei der Präsentation in New York:
„Das normale Leben ist unsere wichtigste Quelle für Innovation.“ Entsprechend überrascht der Neuling nicht unbedingt nur durch noch bessere Hardware-Features, sondern vor allem mit vielen kleinen Details der Benutzeroberfläche und der Software, die den Alltag und die Bedienung erleichtern sollen. Dabei ist einiges tatsächlich neu, anderes gibt es aber auch schon als App für andere Systeme wie iOS.

Versionen noch unklar

Doch auch die technischen Merkmale lassen kaum Wünsche offen. So ist je nach Markt ein schneller Quadcore-Prozessor von Qualcomm mit viermal 1,9 GHz oder der neue Achtkern-Prozessor Exynos an Bord. Welche Version nach Deutschland kommt, ist noch unklar. Außerdem gibt es 2 GB Arbeitsspeicher und je nach Version 16, 32 oder 64 GB Datenspeicher, der per MicroSD-Slot um 64 GB erweitert werden kann. Das Betriebssystem ist das neue An-droid 4.2. Das Super-Amoled-Display ist auf fünf Zoll Diagonale gewachsen und machte bei einem ersten Hands-on einen exzellenten Eindruck, vor allem was die Leuchtkraft und die Schärfe betrifft. Die Auflösung von 1.920 x 1080 Pixeln entspricht Füll HD. Gegenüber der Konkurrenz fällt vor allem die bessere Darstellung schwarzer Flächen auf.

Bei den Kameras haben sich die Koreaner einiges einfallen lassen. So können die beiden Knipser mit 13 und 2 Megapixeln parallel eingesetzt werden. Dann wird auch der Fotograf auf dem Bild oder in einem Video abgelichtet. Auch das automatische Erstellen von Fotoalben oder die Kombination von Fotos mit Tönen sind neu. Bei einem „Action Shot“ erzeugt die Kamera 100 Bilder und setzt diese zu einer Aufnahme, auf der Bewegungsabläufe erkennbar sind, zusammen. Die vielen Funktionen sind allerdings nicht immer auf Anhieb zu finden, hier sollten die Koreaner noch an der Benutzeroberfläche arbeiten.

Schnell im Internet

Ins Netz geht das Samsung-Flaggschiff mit allen aktuellen Technologien; auch die deutschen LTE-Netze und WLAN-ac werden unterstützt. Uber NFC lassen sich bis zu acht Smartphones verbinden und so zum Beispiel zum gemeinsamen Abspielen von Musik verwenden. Zu den neuen Sensoren gehört ein Infrarot-Sensor, der Bewegungen erkennt und diese zum Bespiel den Musikplayer steuern lässt. Mit der gleichen Schnittstelle können auch UE-Geräte vom Smartphone aus gesteuert werden. Per „Air View“ kann der Anwender schon durch Annäherung des Fingers an das Display Vorschaubilder oder Mails aufpoppen lassen.

Das Display folgt den Augen

Optimiert wurde die Funktion „Smart Stay“ des Vorgängers, die Bewegungen der Augen des Anwenders erkennen kann. Jetzt ist es unter anderem möglich, Videos anzuhalten, wenn die Augen sich vom Display wegbewegen, oder durch Texte zu scrollen, wenn das Telefon geneigt wird und der Blick auf dem Bildschirm ruht. Eine neue Software ist der S-Translator für neun Sprachen (auch Deutsch): Dieser übersetzt gesprochene oder geschriebene Phrasen und Wörter.
Außerdem gibt es nun Sensoren für die Temperatur sowie die Luftfeuchtigkeit und eine Möglichkeit, M-Health-Geräte anzubinden. Aus diesem innovativen Bereich zeigte Samsung kurz einige Produkte wie einen Blutdruckmesser, die ein ganz neues Geschäftsfeld erschließen sollen.

Beim optischen Eindruck fällt das 7,9 Millimeter dünne Smartphone etwas zurück, denn während Konkurrenten wie HTC und Sony inzwischen auf Glas oder Metall set-
zen, verwendet Samsung wie beim Vorgänger viel Kunststoff. Dieser wirkt allerdings hochwertig, auch das Gewicht hält sich mit 130 Gramm im Rahmen. Lobenswert: Der üppig dimensionierte 2.600-mAh-Akku ist wechselbar. Trotz des gewachsenen Displays ist das S4 kaum größer als der Vorgänger geraten, da vor allem der Rahmen um die Anzeige extrem schmal wurde und fast die gesamte Oberfläche ausgenutzt wird.

Das Galaxy S4 soll noch im April in Schwarz und Weiß auf den deutschen Markt kommen. Der Preis steht noch nicht fest, dürfte aber im Bereich des Vorgängers, also bei rund 600 bis 700 Euro, liegen.

Galaxy für Einsteiger

Samsung bringt zwei weitere Galaxy-Smart-phones für den deutschen Markt: das Galaxy Farne und das Galaxy Young Duos. Beide Modelle nutzen Android 4.1 und haben einen Prozessor mit 1 GHz, 4 GB internen Speicher, einen MicroSD-Slot, eine VGA-Frontkamera und HSPA.

Das Galaxy Farne bietet einen 3,5-Zoll-Touchscreen mit 320 x 480 Pixeln Auflösung sowie eine 5-Mega-pixel-Kamera und NFC. Es ist in Weiß und Blau ab sofort für 229 Euro verfügbar. Das Samsung Galaxy Young Duos hat zusätzlich auf einen zweiten SIM-Kar-ten-Steckplatz, aber einen etwas kleineren Bildschirm mit 3,3 Zoll und 320 x 480 Pixeln Auflösung und nur eine 3,2-Megapixel-Kamera. Es wird in Weiß und Dunkelblau für 224 Euro erhältlich sein.

Samsung enttäuscht von WP

In einem Interview mit dem „Wall Street Journal“ hat sich JK Shin, Präsident von Samsung Telecom, enttäuscht über die verhaltenen Absatzzahlen von Windows Phones (WP) gezeigt.

„Smartphones und Tablets, die mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows arbeiten, verkaufen sich nicht gut“, sagte der Manager. Und das werde sich seiner Meinung nach auch in Zukunft nicht so schnell ändern: „Die Präferenz im Smartphone-Markt liegt derzeit klar bei Android“, so Shin. Daher werde man auch in Zukunft die Zusammenarbeit mit Google weiter intensivieren.

Samsung hat reagiert: Nachdem die Konkurrenz mit dem Sony Xperia Z, dem HTC One und dem LG Optimus G in den letzten Wochen reihenweise neue Android-Flaggschiffe mit Quadcore-Prozessor und großem, hochauflösendem Display präsentiert hatte, zog der Marktführer nach und zeigte der Weltöffentlichkeit auf großer Bühne in New York erstmals sein Galaxy S4.

Das neue Topmodell der Koreaner bietet beim Prozessor, mit LTE und dem Full-HD-Display ащ was technisch aktuell möglicrr ist. Dazu kommen noch viele Optimierungen der Software und Sensorik, mit denen die Bedienung im Alltag erleichtert werden soll. Das Galaxy S4 soll Ende April auf dem deutschen Markt erhältlich sein. Der erste Eindruck zeigt, dass Samsung wieder ein sehr leistungsfähiges Smartphone bringt, allerdings scheint der Vorsprung vor den Konkurrenten nicht mehr so deutlich zu sein wie noch bei den Vorgängern.

Der Markt für die sogenannten „Superphones“ ist zwar angesichts von Preisen um 600 Euro für die Hersteller lukrativ, aber auch begrenzt. Zudem konkurrieren die Anbieter von Android-Geräten nicht nur untereinander, sondern auch mit dem iPhone und den „Phablets“, die mit etwas größeren Displays die Lücke zum Tablet schließen. Da die Möglichkeiten, bei der Hardware einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz zu erreichen, begrenzt sind, wird das Design zunehmend zum Differenzierungsmerkmal.